Limitierte Meisterwerke Elementevase Luft

Feuer, Wasser, Erde, Luft - der Adel des 18. Jahrhunderts liebte die allegorischen Darstellungen der Elemente. 1741 beauftragte Sachsens Kurfürst Friedrich August II., Sohn des legendären August dem Starken, Johann Joachim Kaendler mit der Gestaltung von vier prachtvollen Elementevasen, 1747 begann der Modellmeister mit einer mittleren sowie 1755 mit einer kleineren Ausführung der Prunkgefäße. Letztere präsentiert die Porzellanmanufaktur Meissen in einer limitierten Serie, die mit den Elementen "Wasser" und "Luft" vollendet wird. Mit ihrer überaus reichen Dekoration stehen Kaendlers Meisterwerke für eine neue europäische Porzellankunst jener Zeit. Der überbordende figürliche Schmuck der Meissener Vase verwandelt die Gefäßkörper in Skulpturen mit filigraner, scheinbar bewegter Silhouette.
Die Meissener Manufakturisten standen vor gleich mehreren kunsthandwerklichen Herausforderungen. So galt es bei der Vase im Element Luft, 60 einzelne Formen zusammenzusetzen, das Windmühlenrads anzupassen und den Blasebalg passgenau anzufügen. Hinzu kommt die Schwierigkeit in der Herangehensweise des Durchbruchs - wann ist der richtige Zeitpunkt, um ihn auszuschneiden, wann müssen die anderen Dekorationselemente angebracht werden, wie sichert der Bossierer die Stabilität des kleinen Gefäßes? Ein Werk europäischer Porzellankunst mit langer Geschichte konnte wiederentstehen, dessen erste Ausformung übrigens in der Großen Orangerie zu Schloss Sanssouci in Potsdam bewundert werden kann.